Ritter, Kirche, Pest – die Entwicklung unseres Dorfes im Mittelalter.
Laut Sage ließ Bonifatius auf dem Kirchberg in Langenstein eine Kapelle errichten.
vermutlich überträgt in diesem Jahr ein Graf (?) Argoz dem von Bonifatius gegründeten Kloster Fulda den dritten Teil seines Besitzes in Nezzaha (unser heutiges Hof Netz). Damit beginnt die uns überlieferte Siedlungsgeschichte des Gebiets um Langenstein und Netzbachtal. 1118/1137 erwirbt das Erzstift Mainz von einem Adligen mit Namen Hugo ein Gut zu Nezzehe. Vor 1520 wird dort eine Wasserburg errichtet. Ab 1577 Deutscher Orden. Später ist Hof und Mühle im Besitz verschiedener adeliger Familien. 1782 Anlage einer Burg mit Wallgraben. Abriss des Herrenhauses 1910. Seit 1880 besitzt Familie Dönges das Anwesen.
Dorfentstehung an der wichtigen Handelsstraße „Lange Hessen“
Sie stirbt um 1400 aus.
Gründung des Deutschen Ordens zur Krankenpflege (Ordo domus Sanctae Mariae Teutonicorum Jerosolimitani) auf dem dritten Kreuzzug; 1198 Umwandlung in einen Ritterorden (Ordo Teutonicus OT); seitdem Entwicklung zu einer großen politischen und militärischen Organisation, die in Hessen ihren Hauptsitz in Marburg hat; der Orden erhält zahlreiche Schenkungen an Land und Rechten in der Marburger Region, kauft viele Höfe, Wiesen, Weiden, Äcker und Wald. Er führt die verbesserte Dreifelderwirtschaft ein, nutzt technische Neuerungen wie den Eisenpflug und setzt moderne Rechnungsführung und Vorratshaltung ein. So wird der Orden zu einer großen Wirtschaftsmacht in der Marburger Region.
Vermutlich im Jahr 1222 übergibt Siegfried von Eppstein, der Erzbischof von Mainz, den Zehnten von Langenstein dem Amöneburger Burgmann und Schultheiß Rüdiger.
Erwerbung von Land in Langenstein durch den Deutschen Orden, Ballei (Provinz) Marburg; 1357 gehören ihm sechs Höfe mit 265 1/2 Morgen Ackerland und 271 1/2 Morgen Wiese; 1370 verkauft der Orden die Gerichtsrechte an den Landgrafen von Hessen; seit dieser Zeit steht Langenstein unter der Herrschaft der Landgrafen von Hessen.
Um das Jahr 1340 wird Heinrich von Langenstein – sein bürgerlicher Name: Heinrich Heimbuche oder auch Heinbuche – einer der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, in Langenstein geboren. In den schriftlichen Quellen erscheint er erstmals im Februar 1363, als er an der Pariser Universität sein Studium der Artes mit der Prüfung zum Bakkalaureat ablegt. Auch lässt sich nur vermuten, wie ein aus ärmlichen Verhältnissen stammendes Kind des Dorfes Langenstein, eine derartige schulische Förderung erhalten konnte, die es befähigte, an der damals bereits renommierten Universität in Paris zu studieren.