Nachkriegszeit

Vom Bauerndorf zur Landgemeinde und einem Stadtteil von Kirchhain – Moderne Zeiten in Langenstein

08.05.1945
Kriegsende
10.04.1945
Dr. Leo von Boxberger, ehemaliger Leiter des Finanzamtes in Marburg, wird durch die Amerikaner zum kommissarischen Landrat ernannt. Im Landkreis werden alle Bürgermeister, die der NSDAP angehören, entlassen. In Langenstein übernimmt Kornmann, wie vor dem Krieg, die Aufgaben als Bürgermeister. Am 30. April ordnet die Militärregierung an, dass die Läden im Landkreis Marburg wieder geöffnet werden. Die Ausgehzeit wird am 8. Mai auf morgens 5.00 Uhr bis 21.00 Uhr festgelegt. Am 3. Juni wird eine Viehzählung vorgenommen. Alle Pferde, Esel, Maultiere, Kühe, Bullen, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und Bienenstöcke müssen gemeldet werden, andernfalls werden die nicht gemeldeten Tiere beschlagnahmt. Diese Aufgaben sollen die Lehrer übernehmen, da noch kein Schulunterricht stattfindet. Am 25. Juni müssen die Bürgermeister alle Bücher aus öffentlichen Büchereien und den Schulen einkassieren und einschließen. Ende Juli werden Bücher mit NS-Inhalt nach Marburg transportiert. Bis zum 16. Juli müssen alle Schusswaffen abgeliefert werden. Im Juli werden alle ortsfremden Personen in Listen erfasst; sie müssen in ihre Heimatregionen zurück gehen. Die letzten Saarländer verlassen am 15.09. den Kreis und kehren in die französische Besatzungszone zurück. Das gesamte Vermögen der NSV (Kindergärten, Heime usw..) wird durch die Militärregierung beschlagnahmt. Alle Straßen, Plätze und Wege mit Namen aus nationalsozialistischem Gedankengut müssen umbenannt werden. Die Militärregierung entlässt Parteimitglieder im Landratsamt, bei der Polizei und 85 Bürgermeister im Kreis. In der Nacht vom 15.09. auf den 16.09. wird wieder die Normalzeit eingeführt, d.h. die Uhr um eine Stunde zurückgestellt.
1945-1947
Zuzug von Heimatvertriebenen
Mit den „wilden Vertreibungen“ in den letzten Kriegsmonaten durch die vorrückenden sowjetischen Truppen kommen die ersten Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen ins Dorf. Auf der Konferenz der vier Siegermächte in Potsdam im Juli und August 1945 wird die Vertreibung der deutschen Bevölkerung organisatorisch im Potsdamer Abkommen geregelt und die Verteilung nach einem Schlüssel auf die Besatzungszonen festgelegt. Über zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht. Eisenbahntransporte aus der Tschechoslowakei bringen die Familien in die amerikanische Besatzungszone. Die Menschen müssen ihr Hab und Gut zurücklassen, sind meist nur mit dem Notdürftigsten ausgestattet, haben oft schreckliche Verfolgungen hinter sich und stehen nun in den fremden Orten vor dem Nichts. An den Bahnhöfen werden sie von den Einheimischen in Empfang genommen und dann weiter auf die Einwohner verteilt. Rund 290 Flüchtlinge, vorwiegend aus dem Sudetenland, werden in Langenstein untergebracht. Oft muss sich eine mehrköpfige Familie ein Zimmer teilen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in der Bundesrepublik wandern über 90% der Flüchtlinge in andere Gebiete und Städte ab. Nur wenige bleiben vor Ort und bauen sich mit staatlicher Unterstützung eine Existenz auf. Einige werden auf dem Langensteiner Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.
01.10.1945
Wiedereröffnung der Schule; eine Schulspeisung wird durch die amerikanische Besatzungsmacht organisiert. Sie wird erst zum 01.04.49 wiedereingestellt.
19.10.1945
Im Kreis Kirchhain werden demokratische Parteien gegründet: Liberal-Demokraten, Sozialdemokraten, Christlich-Demokratische Union
01.01.1946
Neues Gemeindewahlgesetz in der amerikanischen Besatzungszone tritt in Kraft; erste demokratische Gemeinderatswahlen seit 1933
09.02.1946
Erster Tagesordnungspunkt im Gemeinderat ist die Einführung und Verpflichtung der neu gewählten Gemeindevertreter: „Dieselben werden vom Bürgermeister zur gewissenhaften Erfüllung ihrer Obliegenheiten hingewiesen und durch Handschlag verpflichtet“; die Vorkriegsprotokollvordrucke werden wieder genutzt.
20.03.1946
Bürgermeisterwahl
07.09.1946
Beitritt zum Hessischen Gemeindetag
26.09.1946
Schwierige Ernährungslage besonders in den Städten; für Lebensmittel gibt es Bezugsscheine; das Ernährungsamt in Marburg gibt als Rationen für eine Woche an: Erwachsene 3000 Gramm Brot, 100 Gramm Fleisch, 50 Gramm Butter, 250 Gramm Nährmittel; für Jugendliche gelten die Mengen wie für Erwachsene allerdings 100 Gramm Butter; Kinder erhalten auf Lebensmittelmarken 3000 Gramm Brot, 100 Gramm Fleisch, 500 Gramm Nährmittel und 100 Gramm Butter
01.12.1946
Gründung des neuen Landes Hessen
01.12.1946
An diesem Tag wird auch in Langenstein, wie überall in Hessen gewählt und abgestimmt. In Langenstein erhält die SPD 131, die CDU 20, die KPD 50 und die LDP (Vorläufer der späteren FDP) 111 Stimmen. Von den Langensteinern stimmen 178 Wahlberechtigte für die Annahme der hessischen Verfassung, 96 sind dagegen. Ähnlich ist das Ergebnis bei der Entscheidung über den sog. Sozialisierungsartikel, §41, der Enteignungen ermöglichen soll. Ihm stimmen 170 zu, dagegen sind 107.
1946

Fußballmannschaft 1946

01.12.1946
Einrichtung von vier Klassen an der Volksschule mit drei Lehrern (Waltari Bergmann, Willi Paulstich, Frau Rief)
21.09.1947
Es wird ein Blindentag abgehalten, mit 80 Kriegsblinden, 25 Begleitern und 23 Ehrengästen unter dem Motto: „Einer trage des Anderen Last“. Feierlicher Festgottesdienst mit Posaunen-, Kirchenchor, Solisten. Nachmittags als „Höhepunkt“ Dorffeier im Saal von Schnells (Redersch, heute Schneider) mit Männer-, Posaunenchor, Kinderchören, Ansprachen des Ministers Häring, des Blindenführer Kittel, des Landrats Eckel. Presse und Rundfunk sprechen von einem Ehrentag für Langenstein.
01.10.1947
185 Kinder an der Schule, davon 20 Flüchtlingskinder
1948

Das Dorf hat 1050 Einwohner

01.05.1948
Einrichtung des früheren SA-Kindergartens als Schulsaal; Einführung von Kochunterricht; insgesamt 160 Schüler in acht Jahrgängen
Sommer 1948
Am Schulgebäude werden Renovierungsarbeiten durchgeführt, außerdem wird ein zweites Wasserbassin zwecks Versorgung des Dorfes angelegt. Die Arbeit wird im Rahmen der Hand- und Spanndienste geleistet: Die Arbeitsverpflichtung richtet sich nach der Größe des Besitzes; je ha bewirtschaftete Fläche muss ein Arbeitstag geleistet werden; die Bereitstellung eines Pferdegespanns zählt als drei Arbeitstage.
1948
Seit 1948 kehren aus französischer, aus britischer Gefangenschaft in Ägypten und England, aus russischer und polnischer Gefangenschaft Langensteiner zurück. Am 22.11.1949 kommt der letzte Heimkehrer aus russ. Gefangenschaft – 14 Soldaten werden weiterhin vermisst.
14.06.1948
Bürgermeisterwahl; einstimmige Wiederwahl von Konrad Kornmann; zu den Gemeindevertretern (darunter Christian Pfeifer KPD) gehört der Flüchtlingsobmann Schier (SPD).
21.06.1948
Einführung der DM
Der Krieg war in Deutschland durch die inflationäre Ausweitung des Geldumfangs finanziert worden; die Siegermächte führen in den drei westlichen Besatzungszonen in Absprache mit dem deutschen Wirtschaftsrat eine Währungsreform durch; die ehemalige Reichsmark verliert ihre Gültigkeit, vorhandene Geldmittel können nur zum Teil im Wert von 1:10 umgetauscht werden; davon profitieren besonders Sachwert- und Grundbesitzer ; der Schwarzmarkt wird ausgetrocknet, alle erhalten ein Kopfgeld von 40 DM, und 20 DM.
1948 / 1949
Berlinblockade durch die Sowjetunion
Nach der Währungsreform in Westdeutschland kappt die Sowjetunion sämtliche Versorgungslinien nach Westberlin. Sowohl die Eisenbahnstrecken wie die Straßen werden durch die sowjetische Besatzungsmacht in ihrer Zone, der SBZ (später DDR) für den Güterverkehr gesperrt. Die Versorgungslage für die Bevölkerung in Berlin ist katastrophal, es fehlt an allem. Die westlichen Alliierten (England, Frankreich und besonders die USA) richten drei Luftkorridore ein und versorgen die Westberliner Bevölkerung mit allem durch Flugzeuge, die sogenannten Rosinenbomber. Ab dem 20.September 1948 nehmen sie unterernährte Kinder mit in den Westen zurück, insgesamt 2100.
Januar 1949

Mitte Januar 1949 kommen sechs Kinder aus dem blockierten Berlin zur Erholung nach Langenstein. Die Kinder werden Familien zugeteilt und gehen im Ort in die Schule, für Großstadtkinder sicher eine aufregende und neue Erfahrung. Sie kehren, nach Aufhebung der sowjetischen Blockade, im Sommer nach Berlin zurück.
Langlebige Freundschaften entwickeln sich aus diesem Aufenthalt, Kontakte bestehen bis heute: So schreibt die „Berliner Ingrid“ (Ingrid Tammler), die bis zum Ende ihrer Schulzeit jeden Sommer bei Familie Knack im Dorf verbrachte, in einem Brief, „Langenstein ist etwas wie meine zweite Heimat geworden“.
Ute Vogelsang berichtet in ihrem aktuellen Brief, dass sie von Berlin aus mit vielen anderen Kindern zuerst in einer Militärmaschine nach Lübeck gebracht wurde. Über Marburg, Kirchhain kam sie mit zwei anderen Mädchen nach Langenstein. „Hier saßen die drei Mädchen nun völlig übermüdet aber auch aufgeregt in der Küche des damaligen Bürgermeisters Kornmann. Ich - Ute- war eines dieser Mädchen und kam zur Familie von Margarete und Heinrich Knack, die ihren kleinen Bauernhof gleich neben dem Haus des Bürgermeisters hatten. Ein auf dem Hof gesichteter Gänserich beunruhigte mich zwar ein wenig, aber der inzwischen mit dem Gepäck eingetroffene Gemeindediener geleitete mich sicher in das Haus von „Hahns“, wie die Familie im Dorf genannt wurde.“
Beide Briefe finden sich vollständig in der Digitalen Dorfchronik unter Zeitzeugen.

23.05.1949
Gründung der Bundesrepublik Deutschland
1949
Beginn der monatlichen Ausspracheabende mit Bürgermeister und Gemeindevertretung über anstehende Probleme im Dorf wie der Bau eines neuen Wasserbassins, Zustand der Feuerwehr, Straßenbau.
14.08.1949
Erste Bundestagswahlen. Jeder Wahlberechtigte hat eine Stimme. In Langenstein wählen 461 Personen (Wahlbeteiligung von 70,5 %), davon 226 FDP, 87 SPD, 51 KPD 51, CDU 23, DWA 53 und eine Reihe an ungültigen Stimmen.
August 1949
Das Jahr 1949 steht im Zeichen des Wiederaufbaus. Im August 1949 werden neun Häuser errichtet und vermindern so die Wohnungsnot; auch wird die Kirche renoviert. In einem öffentlichen Diskussionsabend mit dem Landtagsabgeordneten Schneider, SPD, stehen Fragen der Wasserversorgung und Schule an.
16.09.1949

Ein Gemeindeausspracheabend befasst sich mit den Themen: Steuern, Werksgelände Allendorf-Wasserleitung.

1949
Monatlich besucht die amerikanische Filmbildstelle die Schule, zeigt im Rahmen des „Reeducation Program“ Wochenschauen, Filme zum blockierten Berlin, Erdölleitungen, Los Angeles…
1950

Bau einer neuen Wasserleitung von Allendorf aus nach Langenstein, da das alte Wasserbassin nur jahreszeitenabhängig Wasser liefert: im Sommer fehlt Wasser, im Winter läuft es über.

11.03.1950

Empfang der zwei neuen Kirchenglocken („Glaube“ und „Hoffnung“) im Dorf durch die Schulkinder; feierliches Einweihungsfest am 19.03. (Dreiklang h – cis – dis); Herstellung in Brilon, Kosten 2600 DM, davon wurden 2000DM als Spenden gesammelt.

29.11.1950
Antrag der Montanindustriegesellschaft Allendorf auf Errichtung einer Straßenbeleuchtung an der Straße Niederklein-Allendorf im Werksgelände von Wache III (damals noch im Besitz von Lagenstein) zum dortigen Bahnhof an den Gemeinderat
13.04.1951
Neue Gemarkungsgrenzen Allendorf-Niederklein-Langenstein, Abgabe einer 360 ha großen Waldfläche; Zustimmung des Gemeinderates vorgesehen, wenn die Grundsteuer für das Gelände weiter an Langenstein geht, eine einmalige Zahlung von 350.000 DM geleistet wird und keine Verfahrenskosten für Langenstein entstehen; Zustimmung am 16.09.1951 durch den Gemeinderat.
28.03.1952
Vermietung von Flüchtlingsgartenland durch die Gemeinde; Pacht an Gemeindekasse; Wahl eines Flüchtlingsvertrauensmann
01.04.1952
Das ehemalige DAG-Gebiet wird nach Stadt Allendorf eingemeindet; heute befindet sich dort die Weltfirma Ferrero und weitere Betriebe.
01.11.1952
Vertrag zwischen dem Land Hessen (vertreten durch den Ministerpräsidenten und den Minister für Finanzen) und der Gemeinde Langenstein zwecks Neubau einer Volksschule und einer Lehrerwohnung: Kostenvoranschlag rund 200.000,- DM; folgende Betriebe aus Langenstein werden beteiligt: Christian Bast Maurermeister (geb.: 16.11.1920 gest.: 26.12.1999, Schulhof und Gartenmauer), Konrad Klee (geb.: 17.11.1923 gest.: 16.02.2006, Schreinermeister), Heinrich Tobelander (geb.: 06.11.1931 gest.: 06.06.2003, Schreinermeister), Ludwig Bollmann (geb.: 17.07.1912 gest.: 01.04.1976, Anstreichermeister), die Schmiedemeister Konrad Henkel (geb.: 06.12.1909 gest.: 05.06.1974) und Heinrich Wisker (geb.: 08.07.1903 gest.: 06.07.1984) für Schmiede und Schlosserarbeiten, Hans Knack (geb.: 18.03.1921 gest.: 07.07.1979) für Ausschachtungsarbeiten; außerdem Max Schramm geb.: 20.09.1899 gest.: 02.08.1982. Weitere Langensteiner Handwerksbetriebe in den 50er Jahren sind: Schmiedemeister – Löwer; Stellmacher – Cyriax; Anstreicher – Schneider; zwei Schuster – Schneider, Scheldt; drei Schneider - Wiegand, Holz, Schaaf; Metzger – Wiegand
Juni 1952
Pflasterung Hintergasse; wird im Oktober fertiggestellt.
Juli 1952

Abriss der „Schmidtschen Schmiede“ in der Hintergasse 11

Anhebung des Stundenlohns für Gemeindearbeiter – von 1,- Mark auf 1,20 Mark

November 1952
Dorfgraben Gierweg wird teilweise kanalisiert; bis dahin fließt das Wasser oberflächlich ab und zieht das Federvieh an.
17.06.1953
Aufstand in der DDR
1953
Maschinenhalle 1953
1953

Pflasterung der Straßen Unteres Backhaus, Gierweg, Lehmkaute; im Juni 1953 wird zum Abschluss der Arbeiten ein Pflasterfest gefeiert. Im Anschluss wird die Straße vom Friedhof bis zur Emsdorfer Chaussee „chaussiert.“

Aufstellung einer Litfaßsäule.

1953

Gründung der Volkstanzgruppe

Februar 1953
Beauftragung des Lehrers Fritz Noppe und Bau des Lehrerhauses Luchgasse
1954
Der erste Fernseher wird in der Gaststätte Stein aufgestellt; zahlreiche Zuschauer findet hier die Fußballweltmeisterschaft in Bern, welche mit der deutschen Mannschaft fiebern; erstes „Public Viewing“ in Langenstein.
Mai 1954
Großes Fest zur Schuleinweihung zu Pfingsten an der Luchgasse
Mai 1954
Backhäuser (Gierweg und Hintergasse) erhalten elektrische Beleuchtung
08.07.1954
Beschluss des Gemeinderates, die freiwerdende alte Schule in Wohnungen umzubauen; im Folgejahr (04.02.55) Verteilung der Wohnungen; im Feb. 1955 Einzug einer Diakonisse als Gemeindeschwester in der alten Schule; bereits 1949 bewohnt Schwester Frieda zwei kleine Zimmer der alten Lehrerwohnung.
25.08.1954
Langenstein erhält von Erksdorf einen Leichenwagen, der von Fuhrmann Johannes Bender mit seinen zwei schwarzen Pferden gezogen wird. Damit entfällt das beschwerliche Tragen aus dem Unterdorf bis zum Friedhof. Damals – es gab noch keine Friedhofshalle – ging der Beerdigungszug vom Trauerhaus aus.
24.11.1954
Kanalisierung des Dorfgrabens im Unterdorf
1954
Eines der ersten Autos im Ort fährt Johannes Schneider; er ist Vertreter der Mühlenfirma Aurora, die seit 1883 Mehl- und Griesprodukte herstellt; der bekannte Werbeslogan lautet „Aurora mit dem Sonnenstern“
1955
Gründung des Schützenvereins
12.06.1955
Beitritt zum Wasserverband „mittelhessische Wasserwerke“; Straßenausbau Sportstraße, Gierweg
12.08.1955
Verschiebung des Antrags auf Einrichtung eines Kindergartens
August 1955
Anhebung des Stundenlohns für Gemeindearbeiter von 1,20 auf 1,50 Mark
19.09.1956
Erweiterung der Langensteiner Gaststätte Stein In den 1960er Jahren besteht am Sportplatz, Luchgasse 24, das „Langensteiner Eck“, Inhaber: Danner; andere Gaststätten waren „Bohls Ställchen“ und „An der Bahn“.
19.07.1957
Bau der Wasserleitung am Stiegelsberg unter Beteiligung der Anlieger
20.08.1957
Bau einer Wasserleitung für die am Esperweg errichteten Neubauten
21.04.1958
Wegebau (Pflasterung) am Stiegelsberg und Esperweg
August 1958
Der Teich „Lehmkaute“ (Lehmekautkomb) wird verfüllt
Oktober 1958
Erste Pläne für ein erneuertes Denkmal für Kriegsopfer beider Weltkriege
Bis zum Ende der 50er Jahre hat die Schäferei in Langenstein eine besondere Bedeutung; Schäfertage finden im Ort statt und halten die Tradition hoch; der letzte offizielle Stelleninhaber des Ortes ist der Schäfer Brusius.
Kirchenrenovierung, Umgestaltung des Kirchhofs
1950er Jahre
Wirtschaftswunderzeit
1950er Jahre
Aufbau neuer Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen in Langenstein; als Beispiel kann die Gründung der Wäscherei Weber dienen ...lesen Sie mehr
06.01.1960
Finanzierungsplan für geplante Ortskanalisation auf der Grundlage von 160 Häusern
07.03.1960
Ausbau der Feldwege
22.08.1960
Einebnung der Lehmkaute; hier wird der erste Spielplatz des Ortes eingerichtet
26.09.1960
Beschaffung von Rohren für die geplante Kanalisation
30.12.1960
Straßenwinterdienstübernahme
13.08.1961
Mauerbau
20.06.1961
Beschluss zur Kanalisation
1961/62
Der erste Mähdrescher im Ort; jährlich arbeitet die die Kartoffeldämpfmaschine im Ort. Sie kocht rund 150 Zentner Kartoffel für die Schweinemast und kommt jährlich 14 Tage lang zum Einsatz.
August 1963

Verkauf „Alte Schule“ (Hintergasse 16) wird thematisiert, aber nicht umgesetzt.

Die „Alte Schule“ (Hintergasse 59 ½) wird verkauft.

21.12.1964
Neue Straßenbeleuchtung/Lampen im Dorf
November 1965
Fa. Bartelmeß erhält Auftrag die Leichenhalle zu bauen.
1966
Eröffnung der Bäckerei Henß (Stiegelsberg 14); sie schließt 1990.
01.05.1966
Weitere neue Straßenlaternen am Gierweg
Dezember 1966
Umstellung der Schulheizung von Koks auf Öl
03.04.1967
Genehmigung zur Anlage eines Fischteiches am Bornrain
20.07.1967
Verrohrung des Gierwegs
Juli 1967
Wasserleitungsverlegung Friedhof
August 1967
Renovierung des Backhauses „Unterdorf“ und Teilkanalisierung desselben
02.09.1968
Veränderung des Kanalisationsplanes
März 1968
Wasserleitungen Esperweg und Pflasterung Gierweg
August 1968
Hauptlehrer Fritz Noppe wird von Lehrer Herbert Polenz abgelöst
1969

Gründung des Jungendchors

Einzug der Sparkasse in das Gebäude des Geschäftes Knack; sie bleibt bis 2003

13.10.1969
Kreis übernimmt die Schulträgerschaft gegen den Protest der Gemeinde, Lehrerwohnhaus verbleibt bei Gemeinde
Oktober 1969
Aufstellung eines Telefonhäuschens in der Nähe der Kirche
02.01.1970
Erste Versammlung von interessierten Bürgern zwecks Gründung eines Ortsvereins der SPD; beschlossen und formuliert wird ein Aufruf zur Gründungsversammlung. Auf dieser wird Willi Bollmann zum ersten Ortsvorsitzenden gewählt.
April 1970
Erschließung der Bauplätze „Am Burgsgraben“
März 1971
Wasserleitungsausbau „Stiegelsberg“
31.12.1971
Langenstein als Ortsteil von Kirchhain
Langenstein wird im Rahmen der hessischen Gebietsreform an Kirchhain als Stadtteil angegliedert. Die Gemeinderatsprotokolle vermerken die Erarbeitung eines Grenzänderungsvertrages (Ablehnung 21.12.70; 28.12.70 Abhaltung einer Bürgerversammlung – von 100 anwesenden Bürgern stimmen nur 12 für den Anschluss; die Gemeindevertretung lehnt ab; 20.9.71 Beratung des Vertrages)
Dezember 1971
Überlegungen im Gemeinderat zur Anlage eines Festplatzes am „Bornrain“ / „Prinzheuser“ (keine Durchführung)
19.10.1972
Neuwahl des Kirchhainer Stadtparlamentes; durch die Eingemeindung von zehn früher selbständigen Gemeinden erhöht sich die Zahl der Stadtverordnetenversammlung; die Ortsvorsteher werden zu Ehrenbeamten ernannt, für Langenstein Willi Bollmann
1974
Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR – Kleiner Grenzverkehr
Oktober 1975
Kauf eines Grundstückes an der Erksdorfer Straße von Heinrich Leisge durch die Gemeinde zur Anlage eines neuen Sportplatzes
November 1975
Renovierung Backhaus Gierweg und Abriss des Backhauses Hintergasse
Dezember 1975
Abbruch des Hauses „Am Langen Stein 11“ („SA-Heim“, Kindergarten, Schule und danach Wohnung Familie Massiczek)
Dezember 1975

Für 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeiten wurden geehrt

a) Heinrich Klingelhöfer – Beigeordneter von 1952 bis 1972 und

b) Ludwig Schmidt – Gemeindevertreter seit 1946 und von 1952 bis 1972 Bürgermeister

1976
Abgabe der oberen Klassen der Volksschule nach Kirchhain; mit Kindern aus Emsdorf wird die vierklassige Grundschule Langenstein eingerichtet.
1977
Grundsteinlegung für eine Grillhütte in der ehemaligen Sandgrube auf der Burg. Das Gelände mit einem angrenzenden Wiesenstück später vom MGV gekauft.
1978
Der Wasserverband Mittelhessische Wasserwerke übernimmt die Wasserversorgungsanlagen in Kirchhain und seinen Stadtteilen, also auch von Langenstein.
1979
Einweihung des neuen Sportplatzes
04.06.1980
Bau eines Dorfgemeinschaftshauses in Langenstein – Einweihung am 23.12.1980; in den 1950er Jahren hat die damalige Landesregierung unter Leitung des Ministerpräsidenten Georg Zinn im sog. Großen Hessenplan besonders für die ländlichen Regionen den Bau von Gemeinschaftshäusern angeregt. Sie sollen einen kulturellen Mittelpunkt im Dorf bilden, Platz für Vereine, Bibliotheken und einen Raum für geselliges Beisammensein bieten. Das Land zahlt die Hälfte der Kosten; der Förderplan läuft 1988 aus
14.06.1980
Der Sportverein Langenstein feiert sein 60jähriges Bestehen mit der Einweihung des neuen Sportheimes.
19.08.1984
Bebauungsplan „Auf der Röte“ tritt in Kraft
16.10.1985
Langenstein und Niederwald werden zu einer selbständigen Pfarrei zusammengeschlossen, nachdem sie 400 Jahre zur Pfarrei Kirchhain gehörten.
1988
Gründung der Brauchtumsgruppe Langenstein
11.10. 1989
Einführung der Grünen Tonne (Komposttonne)
09.11.1989
Fall der Mauer
01.07.1990
Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion von BRD und DDR
Die DM ersetzt die DDR-Mark
03.10.1990
Wiedervereinigung zur Bundesrepublik Deutschland
Die DM ersetzt die DDR-Mark
Ende 1991
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) sieht „Besserwessi“ als Wort des Jahres 1991.
07.02.1992
Gründung Europäische Union
Mit dem Vertrag von Maastricht wird die Europäische Union gegründet
14.01.1995
Der evangelische Kindergarten wird eröffnet. Damit erhält Langenstein erstmals in der Nachkriegszeit einen eigenen Kindergarten. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Kinder nach Kirchhain fahren.
01.01.2002
Der Euro wird zur neuen Währung
2003
Schließung der Sparkassenfiliale im Ort
2007
Letzte Kirmes in Langenstein
2014
Gründung des Dorfvereins unter breiter Beteiligung
2015
Einweihung Heinrich-von-Langenstein Platz
2017
Erneuerung der alten Straßenbeleuchtung, Umrüstung auf LED-Lampen
September 2018
Beginn der Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses unter hoher Eigenbeteiligung der Dorfbevölkerung
09.10.2019
Der Bebauungsplan „Am Netzpfad“, heute Straße „Am Bornrain“ tritt in Kraft
September 2021

Gründung des Festausschusses „800 Jahre Langenstein“

Renaturierung des Netzebaches

23.04.2022
Dorfgemeinschaftshaus wird nach der Sanierung offiziell eingeweiht
05.06.2022
Jubiläumsgottesdienst in der Jakobskirche (500 Jahre Netzgewölbe)
2023
Feier der „Ersterwähnung 800-Jahre Langenstein“