Mit der Verwirklichung dieses Projektes gingen die Verantwortlichen offenbar zügig voran, denn die Zahl 1904 ziert heute noch das denkmalgeschützte Portal des Wasserhochbehälters am oberen Dorfausgang.
Die technische Ausführung geschah folgendermaßen: Das damals reichlich sprudelnde Quellwasser des Prinzheuserbrunnens floss mit natürlichem Gefälle durch eine Rohrleitung hinunter zur Herbach, auch Netzebach genannt. Dort wurde wenige Meter bachabwärts, südlich der damals doppelbogigen Eisenbahn-Sandsteinbrücke, mit exakt behauenen Sandsteinen eine Barriere in Form eines Wasserfalls errichtet, um die für ein Wasserrad erforderliche Höhendifferenz zu erreichen. Bei entsprechender Schieberstellung lief das Herbachswasser in ein Pumpenhaus und trieb dort ein Wasserrad an. Zahnräder als Übersetzung übertrugen die Wasserkraft auf die Pumpe, die das Trinkwasser aus den Brunnen saugte und hinauf bis in den Hochbehälter drückte.
Dieses Pumpenhaus wurde Anfang der 1950er Jahre privat erworben und zu einem Wohnhaus ausgebaut, heutiges Haus Hof Netz 3. Der Wasserfall war bis 2021 als idyllisch verstecktes Plätzchen noch zu erleben, musste dann aber, angeblich als Hindernis für Fische, der Renaturierung weichen.
Neben dem Prinzheuserbrunnen wurde auch der Moritzbrunnen in dem Sumpfgebiet „Aller“, ca. 200m nördlich der Pumpstation, angeschlossen.