In der Gemarkung Langenstein, 3,5 km östlich Kirchhain, heute Gutshof im Netzbachtal am Rande der Ohmniederung nahe der B 454
Ersterwähnung („Nezzaha“): 750/779 überträgt (Graf?) Argoz dem Kloster Fulda den dritten Teil seines Besitzes in Netz. 1118/1137 erwirbt das Erzstift Mainz von einem dominus Hugo ein Gut zu Netz. Um 1248 hat das Erzstift Abgaben aus Netz, die nach Amöneburg geleistet werden.
Vor 1520 wird auf der offenbar verlassenen Siedlung eine Wasserburg errichtet; Reste des Wallgrabens noch erkennbar. 1577 steht der Hof der Netz-Mühle dem Rentmeister zu Marburg zu. 1605 erlangt der hessische Rat Johann Magnus aus Kirchhain Dienstbefreiung für die von ihm erworbene Netz-Mühle. Später ist der adlige Hof nebst Mühle im Besitz der Familien von Gall, die ihn 1816 an die Freiherrn von Fürstenberg verkaufen. 1858 ist das verpachtete Gut Eigentum des Freiherrn von Dörnberg. 1858 hat die Netzmühle 1 oberschlächtigen Mahlgang.
Vor 1520 wird auf der offenbar verlassenen Siedlung eine Wasserburg errichtet; Reste des Wallgrabens noch erkennbar. 1577 befindet sich auf dem Hof eine Mühle, 1782 eine Burg mit Wallgraben. Herrenhaus 1910 abgerissen.
In der Gemarkung Kirchhain, ca. 1,5 km südöstlich Kirchhain, am alten Flussbett der Klein neben der B 62.
Ersterwähnung („Herpach“) um 1248, Wüstung vor 1326.
Bis 1294 gehörte Herbach zum Verwaltungsbezirk → Amt Amöneburg, ab 1294 zum Amt Neustadt.
Um 1248 und 1326 wurde der Zehnte in Herbach an das Erzbistum Mainz abgeführt.
In der Gemarkung Langenstein, ca. 2,5 km nordöstlich von Kirchhain, etwa 200 m nördlich der Straße Langenstein-Erksdorf am Nordwest-Hang des Netzbachtales gelegen. Im oberen Talverlauf ist nordöstlich die Wüstung Herbach, südlich am unteren Bachlauf Hof Netz und südöstlich die Wüstung Leiterstede gelegen.
In der Gemarkung Kirchhain, etwa 3 km nordöstlich Kirchhain, nordöstlich der Straße Kirchhain- Emsdorf im oberen Teil eines sich nach Norden öffnenden Tälchens nahe einer im Wiesengelände entspringenden Quelle.
4,5 km nordöstlich Kirchhain, in einem Seitentälchen des Netzgrundes unterhalb des Waldes Hohe Eich (so schon 1358) am Ostrand der Gemarkung Langenstein zur Gemarkung Stadtallendorf hin gelegen.
In der Gemarkung Emsdorf, ca. 7 km nordöstlich Kirchhain, beiderseits der Straße Emsdorf-Stadtallendorf auf der sogenannten Heide gelegen.
Ersterwähnung („Elmersdorf“) 1310, Wüstung nach 1561.
1340 scheint die Siedlung nur aus zwei, seit 1380 nur aus einem Hof bestanden zu haben. Feldflur seit 1561 von Erksdorf und Hatzbach bebaut. In Erksdorf bildeten die Beständer eine eigene Gemeinde. Im 14. Jahrhundert gehörte Elmsdorf zum Amt Ziegenhain. 1324 hat das Erzstift Mainz einen Hof in Elmsdorf; 1340 werden nur 2 Einzelhöfe genannt; 1347 haben die von Seelheim einen Hof. 1561 ist der verbliebene Hof in Elmsdorf landgräfliches Lehen der von Dörnberg.
Noch im 19. Jahrhundert wallfahrten die Bewohner der umliegenden Gemeinden alljährlich zum alten Friedhof.
In der Gemarkung Amöneburg, am Fuße des Brücker Waldes beiderseits der B 62 auf dem linken Ufer der Klein nahe Hof (Schloss) Plausdorf.
Ersterwähnung („Gippegindorf“) 1358, Letzterwähnung vor 1425.
Um 1400 sollen noch 2 Brüder in Giffendorf gesessen haben. Wüstung vor 1425.
Nachfolgesiedlung möglicherweise Plausdorf.
Seit 1364/65: Gerichtsherrschaft zwischen Erzstift Mainz und Landgraf strittig; von Mainz als Zubehör des Gericht Niederklein beansprucht; diese Gerichtszugehörigkeit auch vom Deutschen Orden Marburg bestätigt. – 1385 und 1465 wird der Landgraf erneut zur Herausgabe des Dorfes aufgefordert. – 1462 vergleichen sich die Parteien, die Wüstung zwischen den Ämtern Kirchhain und Amöneburg aufzuteilen. Im Landschied von 1756 endgültig mainzisch. 1358/68 hat der Deutsche Orden Marburg einen Hof in Giffendorf verpachtet
3,5 km südöstlich Kirchhain, am Rande des Brückerwaldes zwischen der Klein und einem Mühlgraben gelegener Gutshof.
Ersterwähnung („Plußtorff“) 1463.
Siedlungsentwicklung: Mühle und Hof 1571. vielleicht Nachfolgesiedlung der Wüstung Giffendorf. Mit der Auflösung der Gutsbezirke in Preußen 1928 nach Amöneburg eingemeindet.
Heute: „Umfangreiche, malerisch gelegene Anlage, Hauptgebäude dreigeschossiger Massivbau, 1565, Portal bezeichnet 1583. Historistische Erweiterung der Gesamtanlage durch Wirtschaftsgebäude mit Fachwerkobergeschoss 1901-1914“ (Dehio)